24. März - 8. April 2012
Dazu: Ein TextRhizom
Es wird zitiert, zerstückelt, erzeugt und zusammengeschnitten. Einer fängt an.
Auch hier freilich meinen wir, auf einem ganz sicheren Boden zu stehen, indem wir das Urteil
über die Richtigkeit oder Unrichtigkeit der subjektiven Sinneswahrnehmung in ein objektives
Vorhandensein dessen zu verlegen pflegen, was wahrgenommen werden soll. Eine zeitliche
Abfolge von Signalen kann vom Empfänger zum Zeitpunkt der Zeitumstellung am 24. März
nach seinen Möglichkeiten und Fähigkeiten interpretiert werden. Monotonie versus Wahrnehmung
oder Wahrnehmung durch Wiederholung rauscht, sich wiederholend. Stille Post versus
Hypnose und Monaden vorne und hinten. Unten und oben, weiter, linear im Kreis, in die Mitte,
geradeaus und zurück. Das Denken des Paradoxen und die Bewegung des Übergangs oder
auch Wiederholung als Verwirklichung von Freiheit. Tatsachen, das Kleinste und das Unteilbare
bewegen sich kreisförmig - linear - schallend.
Echo, eine Bergnymphe aus der griechischen Mythologie lenkt Hera mit ihrem Geschwätz ab,
während Zeus seinen Liebesabenteuern nachgeht und wird von ihr so bestraft, dass sie weder
von sich selbst reden, noch, wenn ein anderer redet, schweigen kann. Das Echo ist aber auch ein
Phänomen der akustischen Erfahrung und so etwas wie das Paradigma für die Wiederholung in
der Musik, eine alte, aus der räumlichen Wahrnehmung stammende Form der Vervielfachung.
Vervielfachung. Vervielfachung. Dass der Raum die Wiederholung erzeugt und in Musik Raum
durch Wiederholung erzeugt wird. Wiederholung ist aber gegen die Subjektivseite gerichtet,
sagt einer und weiter, denn der utopische Gehalt des Subjekts ist das Nichtidentische, während
das identische, das Standartisierte den standartisierten Waren der alles über einen Kamm
scherenden Konsumgesellschaft entspricht. Die Repetition kann aber Pointierung der Objektseite
sein. Und das Subjektive bündeln. Dann heißt es Singularität versus Wiederholung, Einmaligkeit
mit Schlussstrich mit zwei Punkten. Das wiederholte Material wird fokussiert. Werden offene
Texturen verwendet, wird der Fokus nicht ins transzendente abgleiten, sagt wieder einer.
Von Monaden und linearen Kreisen. Geradeaus zurück.
Von Plateaus in rhizomatischen Vielheiten aus betrachtet, ergibt sich ein weißfarbiges Bild.
Die Monade von der wir hier sprechen werden, ist nichts anderes als eine einfache Substanz, die
in Zusammensetzungen eingeht; einfach heißt, ohne Teile. Das Zusammengesetzte ist nichts anderes
als eine Anhäufung oder ein Aggregat von Einfachem sagt noch einer. Nur durch Schöpfung können
Monaden beginnen und durch Vernichtung enden, während das Zusammengesetzte mit Teilen
beginnt oder endet. Während während während in der zeitlichen Abfolge danach wird die Wahrnehmung
mit magnetischem Feld in unterschiedlichsten (Klang-)Phasen vermessen. Die Perzeption
ist nichts anderes als die innere Vorstellung äußerer Mannigfaltigkeit wird angemerkt.
Die Tätigkeit des inneren Prinzips, die den Wechsel oder den Übergang von einer Perzeption
zur anderen ausmacht, kann Appetit genannt werden, stellt der fest, der die Quelle der Existenzen
und der Essenzen beschreibt, soweit sie real sind, oder was an Realem in den Möglichkeiten ist.
Das ist eine Substanzauffassung. Anmerkung zu §15: Perzeption und Appetit sind die beiden
Momente der Tätigkeit der Monade. Während die Perzeption die Perspektive der Mannigfaltigkeit
und damit eines Zustandes hervorhebt, wird mit dem Begriff des Appetits der Zusammenhang
des Mannigfaltigen als ein tätiges Streben thematisiert.
Wir singen: Die prästabilisierende Harmonie ist eine Strategie.
Vor Zurück Seitwärts Ran. Zum Schluss: Apperzeption heißt jetzt die Klarwerdung bzw. Klarmachung
eines Vorstellungsinhalts durch aufmerksames Erleben desselben, so bedeute Apperzeption
die Erhebung einer Vorstellung ins Selbstbewusstsein, ist sie das Bewusstsein eines Inhaltes zugleich
mit dem Bewusstsein dass dieser Inhalt in meinem Bewusstsein ist. Und für heute der letzte sagt:
Physiologisch ist sie ein Hemmungsprozeß, durch den das Klarwerden anderer Eindrücke als der
apperzipierten verhindert wird. Es gibt ein (vielleicht im Stirnhirn lokalisiertes) Apperzeptionszentrum,
von dem sensomotorische Wirkungen ausgehen. Sich gegen den Uhrzeigersinn drehend erzeugt die
Spirale eine nach innen gerichtete Bewegung. Und weiter bleibt's im Raum stehen. Wann fängt's an,
oder hat es schon aufgehört?
Auszüge, Zusammenstellung und Wahrnehmungen aus folgenden Texten und Sachverhalten in
genannter Reihenfolge:
· Die Ausdrucksbewegung der Wahrnehmung, Konrad Fiedler
· http://de.wikipedia.org/wiki/informationhttp://de.wikipedia.org/wiki/information
· Der Standard-Kilometer des Komponisten, Michael Maierhof
· Cut up and put out, Heiko Karn
· Funktionsweise der funktionellen Magnetresonanztomographie
· Monadologie, G.W. Leibniz
· Wörterbuch der philosophischen Begriffe, Rudolf Eisler
Text: Anna Schimkat

"Stille Post und Echo"
8-Kanal-Raum-& Klanginstallation
2012

"Hypnosescheibe"
gif Projektion
2012

"Raum 1 von 26"
Papiertapete und Licht
2012
Fotos: Michael Barthel
Anna Schimkat, Performance
1. April 2012